Klinikum knüpft Kontakt zu Krebs-Netzwerk

Gunthard Kissinger (Mitte) im Klinikum im Gespräch mit Diplompsychologin Antje Hänsch (von links), den Chefärzten Dr. Dr. Carsten Dittes sowie PD Dr. Philipp Hemmati und Tina Ramm vom Studienbüro des Onkologischen Zentrums. Foto: DBK

Betroffene von Kopf-Hals-Mund-Krebs in MV unterwegs

Menschen, die von Tumoren der Mundhöhle, des Rachens, der Nase, der Nasennebenhöhlen, der Ohren oder des Kehlkopfes betroffen sind, haben nicht selten mit schweren Folgen zu kämpfen. Diese Krebserkrankungen werden oft spät entdeckt und müssen dann mit umfassenden Operationen und Therapien behandelt werden, die zu Einschränkungen wie Kau-, Sprech- und Schluckproblemen, Gesichtsentstellungen und Mundtrockenheit führen können. Am Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum wurden 2021 rund 130 Kopf- und Halstumore behandelt, allein im Bereich der Mundhöhle sind es pro Jahr etwa 50 bis 60 Fälle.

Da sich Betroffene auf Grund der Folgen häufig zurückziehen, ist das bundesweite Selbsthilfenetzwerk „Kopf-Hals-M.U.N.D.-Krebs e.V.“ zurzeit im Rahmen des Projekts „Uta – Unterwegs trotz alledem“ mit Betroffenen und mit Unterstützung der Krebsgesellschaft M-V in Mecklenburg-Vorpommern auf Tour und hat in dieser Woche auch in Neubrandenburg auf dem Marktplatz mit einem Informationsstand Station gemacht. PD Dr. med. Philipp Hemmati, Chefarzt der Onkologie im Klinikum und Leiter des Onkologischen Zentrums, traf sich mit Projektleiter Gunthard Kissinger und lud ihn zu einem Gespräch ins Krankenhaus ein – unter anderem auch mit Dr. Dr. Carsten Dittes, Chefarzt der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und plastische Operationen. Dabei ging es unter anderem um Themen wie eine frühere Erkennung solcher Tumore – zum Beispiel durch ein Screening im Rahmen der regelmäßigen zahnärztlichen Untersuchungen – oder auch um die Behandlung und Nachsorge sowie die Selbsthilfe. Bisher gibt es in Mecklenburg-Vorpommern nur in Rostock eine Selbsthilfegruppe, wünschenswert wäre so eine Gruppe auch für die Region Neubrandenburg. Gunthard  Kissinger bat die Mediziner des Klinikums, stärker darauf zu achten, ob sich Patienten für den Aufbau so einer Gruppe eignen könnten, und auch niedergelassene Kollegen, die die Nachsorge übernehmen, dafür zu sensibilisieren.