„Wir saufen ab!“ – DBK-Mitarbeiter bei Krankenhaus-Protest dabei

Aktionen in Berlin und Schwerin am 20. September

Kolleginnen und Kollegen des Dietrich-Bonhoeffer-Klinikums beteiligen sich am
20. September am bundesweiten Protesttag der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) in Berlin sowie an der Kundgebung der Krankenhausgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (KGMV) in Schwerin. „Alarmstufe Rot – Stoppt das Krankenhaussterben!“ und „Wir saufen ab!“ heißt es dazu in Berlin und Schwerin. Für die zentrale Demonstration in Berlin wurde ein Bus für 40 Beschäftigte des Klinikums gebucht. „Wir werden mit den deutlichen Kostensteigerungen alleingelassen. Das bringt uns in eine schwierige wirtschaftliche Lage“, betont Geschäftsführerin Gudrun Kappich.

Die deutschen Krankenhäuser fordern am 20. September mit Demonstrationen in mehreren Bundesländern und einer Kundgebung ab 11 Uhr am Brandenburger Tor in Berlin einen Ausgleich der durch die Inflation extrem gestiegenen Kosten. Die Bundesregierung verweigert diesen Ausgleich bislang. Auch am größten Klinikum im Nordosten Mecklenburg-Vorpommerns mit Klinik-Standorten in Neubrandenburg, Malchin, Altentreptow und Neustrelitz summieren sich die Probleme aufgrund ausbleibender Unterstützung durch die Landes- und Bundespolitik. „Die Kosten für Energie, Wasser und Abwasser im ersten Halbjahr sind um mehr als zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr gestiegen, die für den medizinischen Bedarf und Personal um mehr als zwölf Prozent“, nennt Gudrun Kappich Beispiele. Weitere deutliche Mehrausgaben kommen im Bereich der Tarifanpassungen und für Dienstleistungen wie Wäschereien und Lebensmittel für die eigene Zentralküche auf den Maximalversorger zu. „Diese Kostensteigerungen werden nur zu einem geringen Teil über die krankenhausspezifische  DRG-Vergütung refinanziert, sodass wir in diesem Jahr mit einem Defizit planen.“

Andererseits verschärft sich seit Jahren der Investitionsstau am drittgrößten Krankenhaus im Land. So sind am Haupt-Standort Neubrandenburg dringend der Neubau einer Zentralen Notaufnahme, die Erweiterung der Psychiatrie und die Aufstockung des Parkdecks erforderlich. „Wir reden hier von einer Investitionssumme in Höhe von 50 Mio. Euro, die uns laut Landeskrankenhausgesetz zusteht. Das Land Mecklenburg-Vorpommern ist für die Investionsfinanzierung der Krankenhäuser verantwortlich, kommt dieser Aufgabe aber nicht gemäß dem gesetzlichen Anspruch nach“, so Gudrun Kappich.

Die Geschäftsführerin schließt sich den Forderungen der Krankenhausgesellschaften nach einem Vorschaltgesetz für die Übergangsfinanzierung an. Weitere Forderungen betreffen die stärkere Berücksichtigung der Belange von Flächenregionen und die Entbürokratisierung. Durch die Reform wird eher noch mehr bürokratischer Aufwand für die Krankenhäuser befürchtet.

Weitere Infos unter: www.dkgev.de/fair/protesttag-stoppt-das-krankenhaussterben/