Leistungen

Klinische Schwerpunkte und Spezialbereiche

Orthopädie Altentreptow

Die Abteilung Orthopädie der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie ist seit 2002 am Standort Altentreptow etabliert. Im Laufe der Jahre hat sich die Klinik zu einem der größten Leistungserbringer des Fachgebietes in Norddeutschland entwickelt. Der Weg der konsequenten Spezialisierung in den Bereichen Gelenkersatz, Gelenkchirurgie/Sportorthopädie und orthopädische Schmerztherapie hat der Klinik zu einem überregionalen hervorragenden Ruf mit hoher Anerkennung verholfen.

Patienten mit endoprothetischem Gelenkersatz aller großen Gelenke und Patienten mit gelenkchirurgischen Eingriffen werden hier auf medizinischem Spitzenniveau behandelt.

Hüfte und Oberschenkel

Künstlicher Gelenkersatz bei Hüftgelenkverschleiß

Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit einer behandlungsbedürftigen Verschleißerkrankung der großen gewichtstragenden Hüft- und Kniegelenke. Verschleißerkrankungen des Hüftgelenkes können durch angeborene, aber auch erworbene Faktoren ausgelöst und weiter unterhalten werden. Der Gelenkknorpel als elastisches und wasserspeicherndes Gewebe wird dann seiner Puffer- und Gleitfunktion nicht mehr gerecht. Er verliert an Elastizität und nimmt zunehmend an Höhe ab. Erste Symptome treten bereits bei einer rauen und rissigen Knorpeloberfläche auf. Bei vollständigem Verlust der Knorpelschicht und direktem Knochenkontakt hat die Hüftgelenksarthrose ihr Endstadium erreicht. Der Mediziner spricht dann von einer sogenannten Koxarthrose. Nicht operative konservative Verfahren sind bei dem fortgeschrittenen Krankheitsverlauf selten oder nicht mehr hilfreich. In der Regel weist der Patient zu diesem Zeitpunkt bereits eine Gangbild-Veränderung (Hinken) auf. Die Gehstrecke hat kontinuierlich abgenommen und liegt teilweise deutlich unter 1000 m. Eine Schmerzmedikation ist nicht mehr wirksam oder es müssen immer höhere Dosierungen in Anspruch genommen werden. Insgesamt gibt es eine deutliche Reduktion der Lebensqualität und eine Minderung der körperlichen Belastbarkeit. Bei diesem Symptom ist ein ärztliches Gespräch über die mögliche Notwendigkeit eines künstlichen Hüftgelenkersatzes notwendig. 

Mit mehr als 700 Hüft-Endoprothesen-Implantationen im Jahr und als zertifiziertes Endoprothetik-Zentrum ist dieser Eingriff zu einer Routineoperation in einer Operationszeit von deutlich weniger als 60 Minuten geworden. Ein hochspezialisiertes, ausschließlich in dieser Funktion arbeitendes Endoprothetik-Team, bestehend aus Endoprothetik-Spezialisten  und OP-Schwestern, kann eine höchstmögliche Qualität des operativen Eingriffes gewährleisten.

Überwiegend werden die Qualitätsimplantate zementfrei implantiert und teilweise als minimal-invasiver Eingriff durchgeführt. Zementierte Hüft-Endoprothesen kommen bei reduzierter Knochenqualität (Osteoporose) zum Einsatz. Die Qualität oder Lebensdauer von zementierten Endoprothesen unterscheidet sich nicht von zementfreien Hüft-Endoprothesen. Durch die Spezialisierung des OP-Teams und eine Auswahl von verschiedenen Kunstgelenken ist es uns jederzeit möglich, auf individuelle Größen, Winkel und Formen des Hüftgelenkes zu reagieren. Jeder Operation geht eine individuelle patientenbezogene Operationsplanung am im Computer gespeicherten Röntgenbild voraus, an welcher sich der Operateur während des Eingriffes orientiert.

Durch den künstlichen Hüftgelenkersatz sind wir in der Lage, dem Patienten Schmerz-freiheit, Selbstständigkeit und den Wiedergewinn an Lebensqualität zurückzugeben.

Die Standzeiten einer fachgerecht implantierten Hüft-Endoprothese werden heute etwa mit 20 Jahren angegeben. Nach Ablauf dieser Zeit, aber auch durch die Einwirkung von Begleitfaktoren, z.B. einer reduzierten Knochenqualität, kann es zur Auslockerung des Hüft-Endoprothesen-Schaftes oder der Pfanne kommen. Eine gelockerte Endoprothese sollte dann zeitnah ausgetauscht und durch eine sogenannte Wechsel-Endoprothese ersetzt werden. Durch die Verwendung sogenannter modularer Endoprothesen ist es möglich, auf die unterschiedlichsten Situationen und anatomischen Varianten des Patienten zu reagieren. Vorteilhaft ist auch die in unserer Klinik vorhandene hauseigene zertifizierte Knochenbank, die es ermöglicht, große Knochendefekte durch Transplantation von Spenderknochensubstanz adäquat zu versorgen.

Hüft-Endoprothesen-Infektionen

Die Infektion einer Hüft-Endoprothese stellt eine schwere Komplikation dar.

Die Ursachen sind vielfältig. Hochgradiges Übergewicht und ein begleitender Diabetes mellitus stellen ein hohes Risiko für Infektionen dar, weil die körpereigene Abwehr unter Umständen geschwächt ist. Ein kariöses Gebiss kann ebenso Streuherd für eine Endoprothesen-Infektion sein wie ein chronischer Harnwegsinfekt oder offene Hautdefekte (Ulcus cruris), insbesondere an den Unterschenkeln. Ein Keimeintritt in die Wunde bei der Operation oder während des stationären Aufenthaltes ist nicht der alleinige Grund für eine Endoprothesen-Infektion! Daher sind ein strenges Hygieneregime und eine gute OP-Vorbereitung des Patienten die beste Option zur Vermeidung dieser schweren Komplikation.

Die Infektionsrate liegt in unserer Klinik jährlich deutlich unter 1 % und stellt damit im nationalen und internationalen Vergleich einen positiven Spitzenwert dar.

Infektionen einer Hüft-Endoprothese können sich als Früh- oder Spätinfekt bemerkbar machen. Von einem Frühinfekt spricht man, wenn dieser in den ersten 4 Wochen nach der erfolgten Operation auftritt. Während dieser Phase ist durch ein zielgerichtetes Handeln häufig noch der Erhalt der implantierten Hüft-Endoprothese möglich. Ist die Infektion einer Endoprothese zu einem späteren Zeitpunkt aufgetreten, also später als 4 Wochen nach der erfolgten Implantation, spricht man von einem Spätinfekt. Dann ist häufig nur noch die völlige Entfernung derselben und die zwischenzeitliche Implantation eines sogenannten Platzhalters möglich. Dieser ist mit Antibiotika beladen und verbleibt im Hüftgelenk. Er wird nach 6 Wochen entfernt und es erfolgt die Versorgung mit einer neuen Hüft-Endoprothese. Über den gesamten Behandlungszeitraum von ca. 12 Wochen erhält der Patient eine zielgerichtete Antibiotika-Therapie.

Hinsichtlich der Therapie von sogenannten implantat-assoziierten Infektionen besitzt unsere Klinik eine hohe Kompetenz und Expertise. Sie ist im ständigen Austausch mit Laborärzten, Mikrobiologen und Orthopäden, um jedem Patienten eine individuelle und optimale Therapie zu garantieren.

Gelenkerhaltende minimal-invasive Chirurgie am Hüftgelenk

Die Hüftarthroskopie, also die Gelenkspiegelung des Hüftgelenkes, ist sowohl für die Diagnostik als auch für die Therapie von Hüftgelenkserkrankungen ein enorm wichtiges Verfahren. Nur wenige Zentren verfügen wie wir über langjährige Erfahrungen und eine Expertise für dieses anspruchsvolle chirurgische Verfahren. Ein sehr gut geschultes und eingespieltes Operationsteam sichert die hohe Qualität bei dieser minimal invasiven Hüftchirurgie.

Hüftgelenksarthroskopie

Beim Hüftgelenk-Impingement, bei Schädigung der Gelenklippe oder bei kleineren Knorpelschädigungen des Hüftgelenkes führen wir in unserer Klinik eine Hüftgelenksspiegelung (Hüftgelenksarthroskopie) durch. Ohne das Gelenk zu eröffnen, kann mit diesem Eingriff z.B. beim Hüft-Impingement überschüssiger Knochen abgetragen und das Hüftgelenk modelliert werden. Eine Rekonstruktion der zerstörten Gelenklippe oder die Behandlung kleinerer Knorpelschäden ist mit diesem Verfahren ebenfalls möglich.

 

Aufgrund dieser schonenden Operationsmethode (Schlüssellochtechnik) kann das operierte Hüftgelenk in der Regel schnell wieder belastet werden. Der Heilungsprozess für diese Eingriffe dauert in der Regel 6 Wochen. Die Verwendung von UA-Gehstützen ist in dieser Zeit notwendig.

Hüft-Impingement/einklemmende Hüfte

Stechende Schmerzen in der Leistenregion bei längerem Sitzen im Büro, bei längeren Autofahrten oder bei Drehbewegungen im Hüftgelenk können die Folge eines sogenannten Hüftgelenk-Impingements sein. Darunter versteht man das Aneinanderschlagen und Einklemmen des Knochens der Hüftpfanne und des Oberschenkelknochens. Das Impingement der Hüfte kann durch eine zu enge Hüftpfanne, die den Oberschenkelkopf wie eine Kneifzange umfasst, verursacht werden. Dann spricht man von dem sogenannten Pincer-Impingement (engl. Pincer = Kneifzange). Aber auch eine ungewöhnliche Form des Oberschenkelknochens und des Schenkelhalses kann zu dem Anschlagsphänomen von Hüftpfanne und Oberschenkelknochen führen. Zeigt der Schenkelhals keine ausreichende Taillierung spricht man vom sogenannten Cam- Impingement (engl. cam = Nockenwelle).

Gelenkknorpelschäden oder Schädigung der Gelenklippe des Hüftgelenkes

In Kombination mit dem Hüft-Impingement, aber auch als alleiniges Krankheitsbild können Gelenkknorpelschäden oder Schäden der Gelenklippe der Hüftgelenkspfanne auftreten. Bei der Gelenklippe handelt es sich um den äußeren knorpeligen Rand der Hüftgelenkspfanne. Bei Schädigung der Gelenklippe kann es zu einem schmerzhaften Einklemmen dieser Struktur zwischen Hüftkopf und Hüftpfanne kommen.

Im Gegensatz zur großflächigen Knorpelschädigung des Hüftkopfes (Hüftgelenksarthrose/ Koxarthrose) gibt es auch kleinere umschriebene Knorpelschäden am Hüftgelenk.