Leistungen

Klinische Schwerpunkte und Spezialbereiche

In der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin werden alle Krankheitsbilder bei Früh- und Neugeborenen, Säuglingen, Klein- und Schulkindern sowie Jugendlichen bis zum Alter von 18 Jahren diagnostiziert und behandelt. Ausgenommen sind invasive kardiologische Diagnostik und Therapie, Dialyse und Transplantationsverfahren.

 

Neonatologie

Seit 1981 werden in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Neubrandenburg Frühgeborene betreut. Zusammen mit der Abteilung Geburtshilfe und Perinatalmedizin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des DBK bilden wir das Perinatalzentrum LEVEL 1.

Die Behandlung sehr unreifer Kinder bedeutet Intensivtherapie bei sanfter Pflege, die von ausgebildeten Neonatologen (Kinderfachärzte mit Schwerpunkt für Neonatologie) und Kinderintensivschwestern durchgeführt wird.

Im gleichen Klinikum, nur durch Flurwege getrennt, befindet sich die Frauenklinik, so dass Mütter in der Nähe ihrer Kinder sind. Die Betreuung des Kreißsaales in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe ist rund um die Uhr durch einen Neonatologen gewährleistet. Das bedeutet, dass bei jeder Geburt eines Frühgeborenen oder eines zu erwartenden kranken Neugeborenen sowie bei jeder komplizierten Geburt ein neonatologisch versierter Kinderarzt anwesend ist.

Das Neugeborenenzimmer in der Frauenklinik wird ebenfalls durch unser Fachpersonal betreut. Für die Neugeborenen werden neben der 1. und 2. Vorsorgeuntersuchung (U1, U2) ein Hörscreening zur Früherfassung angeborener Hörstörungen (OAE/AABR), ein Pulsoxymetrie-Screening zur Früherkennung kritischer angeborener Herzfehler und Ultraschalluntersuchungen der Nieren und der Hüften und bei Indikation auch des Schädels sowie eine Echokardiografie angeboten. So können Fehlbildungen frühzeitig diagnostiziert und rechtzeitig behandelt werden.

Ein 24-Stunden-Neugeborenen-Abholtransportdienst mit dem Neugeborenen-Notarzt und Intensivtransportinkubator stehen bereit, um Neu- oder Frühgeborene, die in einem auswärtigen Krankenhaus geboren werden und eine Intensivtherapie benötigen, in die Neonatologie nach Neubrandenburg zu holen.

In enger Zusammenarbeit mit der Kinderchirurgischen Klinik werden operierte Früh- und Neugeborene versorgt.

Eine wichtige Grundlage für die optimale Ernährung unserer sehr kleinen Frühgeborenen ist die Frauenmilchsammelstelle.

Sie erreichen unsere Station unter den Rufnummern in unserer Kontaktliste.

Kinder-Intensivmedizin

Unser Fachpersonal sichert mit großem Engagement rund um die Uhr die Versorgung schwerkranker und traumatisierter Kinder und Jugendlicher, die intensivmedizinisch betreut werden müssen.

Durch den Einsatz modernster Technik und Therapieverfahren kann schwerstkranken Patienten geholfen werden. Kinder, die aufgrund ihres Krankheitsbildes eine Dauerbeatmung benötigen, werden auf unserer Station mit einer für die Eltern und ambulantes Pflegepersonal kontrollierbaren Heimbeatmung versorgt. In Kooperation mit der Kinderchirurgischen Klinik werden schwerkranke Patienten postoperativ nachbetreut.

Täglich können wir die Sozialarbeiter und Seelsorger des Krankenhauses sowie den Psychologen der Klinik in die Betreuung einbeziehen.

Da für unsere kleinen Patienten die Anwesenheit der Eltern häufig wichtig ist, ermöglichen wir jederzeit die Mitaufnahme eines Elternteils in der Klinik.

Sie erreichen unsere Station unter den Rufnummern in unserer Kontaktliste.

Kinderkardiologie

Das Diagnostik- und Behandlungsspektrum an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin wurde 2012 durch den Schwerpunkt Kinderkardiologie erweitert. Jetzt finden in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und der Humangenetik auch Schwangere, die ein Kind mit einem angeborenen Herzfehler erwarten, einen kompetenten Ansprechpartner für eine optimale Entbindungsplanung.

Chefarzt Dr. med. S. Armbrust arbeitete von 2007 bis 2010 im renommierten Kinderherzzentrum des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel.

Neuropädiatrie

Die Neuropädiatrie befasst sich mit der Diagnostik und Therapie neurologischer Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters.

Schwerpunkte unserer Arbeit sind:

  • Epileptologie
  • Entwicklungsdiagnostik
  • Folgezustände frühkindlicher Hirnschädigungen, besonders der Infantilen Zerebralparese
  • entzündliche Erkrankungen des ZNS
  • Kopfschmerzen
  • Verhaltensstörungen

Wir verfügen über hierfür erforderliche diagnostische und therapeutische Möglichkeiten durch fachlich qualifiziertes Personal, gerätetechnische Ausstattung und Laborprogramme.

Die stationäre Aufnahme erfolgt über die Einweisung durch niedergelassene Ärzte.

Kinder-Schlaflabor

In der Schlaflaboruntersuchung - Polysomnografie - werden für den Schlaf wichtige Biosignale aufgezeichnet, die auch eine Bewertung des Schlafprofils ermöglichen. Der Schlaf beherrscht unser Leben wie kaum eine andere Organfunktion. Abhängig vom Lebensalter leiden 1/4 bis 2/3 aller Kinder unter schlafbezogenen Störungen. Unerkannt bzw. unbehandelte schlafbezogene Atemstörungen sind die Ursache von Gedeihstörungen, Konzentrationsschwäche, Leistungsminderung, sozialem Fehlverhalten, Hyperaktivität, Infektanfälligkeit und Herzerkrankungen.

Indikationen zur polygrafischen Schlafuntersuchung sind:

  • schlafbezogene Atemstörungen
  • kardiorespiratorische Störungen bei Früh- und Neugeborenen
  • Anfallsleiden (Epilepsie)
  • neurovegetative Störungen
  • Herz-Kreislauferkrankungen
  • gastroenterologische und Stoffwechselkrankheiten
  • Erbkrankheiten mit Schlafstörungen
  • Prophylaxe zur Vorbeugung des Plötzlichen Kindstods.

Unser Schlaflabor ist ein Drei-Platz-System und ein durch die Deutsche Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung anerkanntes Labor.

Sie erreichen uns telefonisch von Montag bis Freitag zwischen 8:00 und 13:00 Uhr unter der Rufnummer (0395) 775 2918.

Pneumologie und Allergologie

Die Erkrankungen des Atmungsorgans und die Allergien gehören zu den häufigsten Leiden im Kindesalter.

Krankheitszustände, teilweise mit akuter Lebensbedrohung, werden verursacht durch:

  • Fremdkörperaspirationen und Verletzungen
  • angeborene Fehlbildungen von Kehlkopf, Luftröhre oder Bronchien sowie Erbkrankheiten (z.B. Mukoviszidose)
  • Infektionen der Atemwege und der Lunge
  • das Asthma bronchiale und die Allergien, ausgelöst durch
  • Insektengifte, Blütenpollen, Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Tierhaare, Nahrungsmittel, Medikamente, Haushaltchemikalien u.a.m.

Für alle diese Probleme stehen moderne Diagnose- und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Sie erlauben

  • eine sichere und schnelle Notfalltherapie,
  • die allergologische Klärung mit der Einleitung von Schutzmaßnahmen,
  • die bildgebende und endoskopische Beurteilung,
  • die Funktions- und Leistungsprüfung des Atmungsorgans,
  • die Behandlung von chronischen Verläufen und
  • die Einleitung von Rehabilitationsmaßnahmen.

Unsere Mukoviszidose-Ambulanz erreichen Sie telefonisch von Montag bis Freitag zwischen 8.00 und 15.00 Uhr unter der Rufnummer (0395) 775 2952, unsere Station unter der Rufnummer (0395) 775 2937.

Kindernephrologie

Stationäre Diagnostik von Krankheiten des kindlichen Harntraktes und deren Behandlung.

Dazu gehören u.a.:

  • akute und chronisch entzündliche Nierenkrankheiten
  • nierenbedingter Bluthochdruck
  • Bettnässen organischer und nichtorganischer Ursache
  • angeborene Nierenfehlbildungen

Wir betreuen Kinder und Jugendliche mit kompensierter bis präterminaler Niereninsuffizienz und begleiten sie bis zum Beginn der Nierenersatztherapie (Vermittlung an ein Kinderdialysezentrum).

Entwicklungsstörungen im Säuglings- und Kleinkindalter

Bereits frühzeitig können sich Störungen in der körperlichen und geistigen Entwicklung unserer Kinder zeigen. Behandlungserfolge hängen dann maßgeblich von einer schnellen Diagnosefindung ab.

Unser Ziel ist es, Stoffwechselerkrankungen, angeborene Fehlbildungen, genetische Störungen oder andere Ursachen frühzeitig aufzudecken, um eine annähernd normale Entwicklung des Kindes durch gezielte Therapie und Fördermaßnahmen zu ermöglichen.

Inhalte unserer Untersuchungen sind:

  1. die ausführliche Elternbefragung (Anamnese) zum Schwangerschafts- und Geburtsverlauf, zur bisherigen Entwicklung des Kindes, zur Nahrungsart bzw. –menge, zu familiären Erkrankungen.
  2. die genaue körperliche Untersuchung (Status) einschließlich der Reflexe und die Ermittlung der Körpermaße sowie der Vergleich dieser mit altersentsprechenden Normwerten (Perzentilen), die Durchführung von speziellen Entwicklungstesten.
  3. die Gewinnung von Blut, Urin, evtl. auch Hirnwasser oder Gewebeproben zur Analyse.
  4. die Ableitung von Herzstromkurven (EKG), Hirnstromkurven (EEG), evtl. zusätzliche Untersuchungen im Schlaflabor (Polysomnographie).
  5. der Einsatz von Ultraschall, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) zur Bildgebung. Um einen schnellen und reibungslosen Untersuchungsablauf zu ermöglichen, erhalten die Säuglinge für die MRT-Untersuchung eine kurze Narkose durch einen erfahrenen Anästhesisten.

Zusätzliche Begutachtungen durch den Humangenetiker oder den Psychologen können notwendig sein, um eine Entwicklungsbehinderung genauer einzuschätzen. Entscheidend ist ebenfalls die Zusammenarbeit mit der Physio- und Ergotherapie, insbesondere bei motorischen Störungen. Hier beginnt die Therapie meist schon während der Untersuchungsphase. Handelt es sich um Sprachentwicklungsstörungen, ist die Mitarbeit der HNO-Abteilung zum Ausschluss von Hörstörungen gefragt. Es gibt außerdem die Möglichkeit der logopädischen Betreuung im Klinikum.

Ähnlich einem Puzzle werden die Ergebnisse der Untersuchungen zusammengefügt und ermöglichen das Stellen einer Diagnose.

Kontrolluntersuchungstermine in der Klinik können jederzeit kurzfristig unter der Telefon-Nr. (0395) 775 2937 vereinbart werden. Wir werden die persönlichen Daten des Kindes und Ihre Telefon-Nr. notieren, so dass nach entsprechender Organisation eine schnelle Terminmitteilung durch uns erfolgen kann.

Kommen Sie mit Ihrem Kind zur Untersuchung in die Klinik, wird stets eine Mitaufnahme eines Elternteils als Begleitperson angestrebt. Sie und Ihr Kind sollen sich bei uns in guten Händen fühlen.

Endokrinologie

Der Bereich Endokrinologie und Stoffwechsel beschäftigt sich in unserer Klinik mit der Diagnostik und Behandlung bei Störungen

  • des Wachstums (Kleinwuchs, Hochwuchs),
  • der Pubertätsentwicklung,
  • der Funktion der Hirnanhangsdrüse,
  • der Nebennierenrindenfunktion,
  • des Knochenstoffwechsels,
  • der Schilddrüse,
  • der Bauchspeicheldrüse (z.B. Diabetes mellitus),
  • und bei Adipositas (Fettsucht).

In vielen Fällen von Erkrankungen dieses Gebietes ist anfangs eine stationäre Diagnostik erforderlich, da die sehr zeitaufwendigen Hormontests standardisiert durchgeführt werden sollten, um optimale Untersuchungsergebnisse zu erhalten.

Psychologie

Neben medizinischen Fragestellungen ergeben sich gleich zu Beginn oder auch erst im Verlauf einer Behandlung Aufgabenstellungen, die eine psychologische Ausrichtung haben.

In Zusammenarbeit mit dem ärztlichen Dienst, auch während ambulanter Phasen (prä- und poststationär), bieten wir ein psychologisches Betreuungsangebot an.

Themen können sein:

  • Krisenintervention bei akuten Belastungen
  • kognitive Leistungsdiagnostik
  • Familien-/Elternberatung
  • Krankheitsverarbeitung
  • Entwicklungsdiagnostik bei Frühgeborenen
  • Probleme im sozialen und beruflichen Umfeld
  • psychosomatische Beschwerden

Ferner vermitteln wir Kontakte zu Beratungsstellen und Psychotherapeuten. Auf Wunsch planen wir mit den Eltern gemeinsam auch Aufenthalte in Einrichtungen der psychosozialen Versorgung.

Stillberatung

Am Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum sind zwei Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC tätig.

Der Titel IBCLC steht für eine umfangreiche Zusatzqualifikation im Bereich Still- und Laktationsberatung, die mit einem international anerkannten Examen abgeschlossen und in regelmäßigen Abständen rezertifiziert wird. Mitglieder des medizinischen Fachpersonals, die den Titel IBCLC tragen, verfügen über ein Fachwissen auf qualifizierter Basis um kompetente, einfühlsame und bedürfnisgerechte Stillberatung durchzuführen.

Katrin Scheele, Kinderfachkrankenschwester und Still- und Laktationsberaterin IBCLC, arbeitet als Stillbeauftragte in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. In der Neonatologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin unterstützt sie junge Mütter und ihre zu früh geborenen oder kranken Babys während des Stillens. Auch in anderen Kliniken, wie z. B. Kinderchirurgie, Neurologie, Chirurgie oder HNO steht sie stillenden Müttern beratend zur Seite. Fundiertes Wissen zum Stillen und zur Stillberatung vermittelt Schwester Katrin auch bei Fortbildungsveranstaltungen für das Klinikpersonal und auf Stillsymposien.

Sind Mutter und Kind aus medizinischen Gründen zeitweise voneinander getrennt, werden sie von den Stillberaterinnen in das elektrische Abpumpen ihrer Muttermilch eingewiesen.

Treten in der Häuslichkeit Probleme beim Stillen auf, bieten beide Stillberaterinnen telefonische Beratung und ambulante Betreuung bei an.

Tel.: (+49) 395 775-2775
Fax: (+49) 395 775-2903
Mail: gyn-sb{at}dbknb.de

Leistungsprofil

  • Aufklärungsgespräch mit stillenden Müttern, die ihre überschüssige Muttermilch spenden möchten
  • Anamneseerstellung und Blutentnahme zur virologischen Testung
  • Bereitstellung steriler Flaschen für die Muttermilch
  • Verleih von elektrischen Intervallmilchpumpen und Kühltaschen
  • Annahme von gespendeter Muttermilch (Frauenmilch)
  • Bearbeitung der Frauenmilch:
    • Testung auf Säuregrad
    • mikrobiologische Testung
    • Pasteurisierung
    • Lagerung bei -22 °C
  • Weitergabe der Frauenmilch an Frühgeborene, operierte Säuglinge, Neugeborene mit Allergiebelastung in der Familie

Muttermilch ist die beste Ernährung für ein Baby. Gerade zu früh geborene oder kranke Säuglinge benötigen für ihre Entwicklung eine adäquate Ernährung - Muttermilch.

Ist es der leiblichen Mutter nicht möglich, ihr Kind mit Muttermilch zu versorgen, wird Frauenmilch benötigt. In unserer Frauenmilchsammelstelle wird im Bedarfsfall die Muttermilch von gesunden, stillenden, spendebereiten Müttern aus Neubrandenburg und der näheren Umgebung, die täglich eine Milchüberschuss von 200 ml und mehr haben, gesammelt, geprüft und weiterverarbeitet. Sind alle Testergebnisse in Ordnung, wird die Frauenmilch zur weiteren Verwendung in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin bereitgestellt. Frühgeborene, Säuglinge mit einer Kuhmilchunverträglichkeit oder operierte Babys erhalten in unserer Klinik gespendete Frauenmilch.

Wir freuen uns sehr über jede stillende Mutter, die im Bedarfsfall bereit ist ihre überschüssige Milch für unsere kleinsten Patienten zu spenden.

Nähere Informationen hierzu erteilen die Mitarbeiterinnen der Frauenmilchsammelstelle unter 0395 775 2958 oder gyn-sb{at}dbknb.de.