Leistungen

Endokrine Chirurgie

Die endokrine Chirurgie befasst sich sowohl mit gutartigen als auch mit bösartigen Erkrankungen der hormonproduzierenden Organe. Zu diesen sogenannten endokrinen Organen gehören:

  • Schilddrüse
  • Nebenschilddrüsen
  • Nebennieren
  • Pankreas
  • neuroendokrine Zellen (GEP-NET)

In unserem Zentrum werden Sie von einem spezialisierten Team von Ärzten betreut, die sich mit diesen komplexen Krankheitsbildern befassen.

Durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Kollegen der Fachgebiete Endokrinologie, Nuklearmedizin, Nephrologie, Strahlentherapie, Radiologie, Augenheilkunde und Pathologie ist es uns möglich, Ihnen die modernsten Therapieoptionen anzubieten.

Speziell bei den bösartigen Erkrankungen ist nach der operativen Behandlung manchmal eine anschließende tumorspezifische Nachbehandlung notwendig, um die besten Aussichten auf Heilung zu haben.

Neben den konventionellen Operationstechniken bieten wir auch, abhängig von der Erkrankung, ein minimal-invasives Vorgehen (MIC) an.

Besonders bei Eingriffen im Halsbereich wird auf ein gutes funktionelles und kosmetisches Ergebnis geachtet. Zur Optimierung der Patientensicherheit werden die Eingriffe im Halsbereich in unserem Zentrum mit Hilfe der Lupenbrille durchgeführt.

Ausstattung der Operationssäle

Unsere Operationssäle sind mit der modernsten Technik ausgestattet, um die operativen Eingriffe mit größtmöglicher Sicherheit durchführen zu können. Insbesondere beinhaltet dies die Möglichkeit des kontinuierlichen Neuromonitorings, der intraoperativen Parathormonmessung und der Kryokonservierung von Nebenschilddrüsengewebe. Darüber hinaus erlaubt die ständige Verfügbarkeit der Schnellschnittdiagnostik bereits während der Operation eine erste Beurteilung des Tumors und ermöglicht so die sofortige Anpassung des operativen Eingriffs.

Operationen an der Schilddrüse

Die Operationen an der Schilddrüse beinhalten neben gutartigen Schilddrüsenknoten (Struma nodosa, Adenome, intrathorakale Struma) oder einer Autoimmunerkrankung (M. Basedow) vor allem Rezidiveingriffe und Operationen aufgrund eines Schilddrüsenkarzinoms (papillär, follikulär, medullär) als auch Komplettierungsoperationen mit Lymphknotenentfernung (Lymphadenektomie) nach vorausgegangener auswärtiger Schilddrüsenentfernung. Zu den operativen Maßnahmen gehören:

  • Schilddrüsenteilentfernung

  • Komplette Schilddrüsenentfernung

  • Zentrale Lymphadenektomie

  • Laterale und Mediastinale Lymphadenektomie (funktionelle neck dissection)

  • Erweiterte zervikale Resektionen mit Rekonstruktion von Gefäßen, Speise- und Luftröhre

  • Zweiteingriffe, z.B. bei Tumorrezidiv-Resektion intrathorakaler Schilddrüsen

Als Patient werden sie umfassend im Rahmen eines ambulanten Termins über die verschiedenen Behandlungsalternativen aufgeklärt.

Die entdifferenzierten und anaplastischen Karzinome der Schilddrüse werden in unserer Klinik durch die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen, patientenorientiert behandelt, um so die optimale Therapie zu ermöglichen.

Familiäre Tumorsyndrome

Die Tumormanifestationen im Rahmen von familiären Tumorsyndromen (insbesondere MEN1, MEN2) erfordern eine besondere Erfahrung, um individualisierte Therapiekonzepte zu ermöglichen. Patienten mit hereditären Tumorsyndromen benötigen eine individuelle Behandlung sowie eine spezifische Genanalyse, um die betroffenen Patienten und deren Familienangehörige frühzeitig vor weiteren Tumoren zu schützen.

Operationen der Nebenschilddrüsen

Abgesehen von den sehr seltenen Nebenschilddrüsenkarzinomen ist eine operative Therapie der Nebenschilddrüse meistens bei einer Überfunktion (primärer und sekundärer Hyperparathyreoidismus) sinnvoll. Bereits während der Operation kann eine histologische und/oder hormonelle (intraoperative Parathormonmessung) Erfolgskontrolle durchgeführt werden. Dialysepflichtige Patienten werden vor und nach der Operation von unseren Nephrologen betreut.

Therapie weiterer Tumoren

Bei gutartigen und bösartigen Tumoren des Pankreas, der Nebennieren sowie der neuroendokrinen Zellen werden diese vollständig offen-konventionell oder wenn immer möglich minimal-invasiv (laparoskopisch) entfernt. Häufig ist eine spezielle Hormondiagnostik und ggf. antihormonelle Therapie wichtig. Die präoperative Abklärung und Betreuung erfolgt hierbei in enger Kooperation mit den Kollegen des WTZE sowie der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen.

Die neuroendokrinen Tumoren (NET) sind eine besondere und komplexe Tumorentität. Sie können im gesamten Magen-Darmtrakt auftreten, erfordern jedoch ein an den Entstehungsort und die Art der Hormonproduktion angepasstes Vorgehen. In unserer Klinik stehen Ihnen die modernste Bildgebung und Therapieverfahren unter einem Dach zur Verfügung. Die individuell angepassten Therapiealgorithmen werden im Rahmen der interdisziplinären Konferenz ausführlich besprochen.

Bei den NET des Gastrointestinaltraktes können sich gleichzeitig mit dem Primärtumor, aber auch zeitlich versetzt, Tochtergeschwülste in der Leber bilden, so dass eventuell eine Leberteilentfernung oder sogar eine Lebertransplantation erforderlich werden kann. Als ausgewiesenes hepatobiliäres und Transplantations-Zentrum haben wir die Expertise, auch in diesen Fällen die erforderliche Beurteilung und Behandlung vorzunehmen.