Risikomanagement

Klinisches Risikomanagemant

Das klinische Risikomanagement ist ein wesentlicher Bestandteil des Gesundheitswesens und umfasst die Minimierung unmittelbarer Risiken für Patienten und medizinisches Personal und die Gewährlistung einer sicheren, qualitativ hochwertigen Versorgung. Es bezieht sich auf die systematische Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Risiken, die im Zusammenhang mit der Patientenversorgung und der medizinischen Behandlung auftreten können. Ziel ist es, die Sicherheit der Patienten zu erhöhen, die Qualität der medizinischen Dienstleistungen zu verbessern und die Eintrittswahrscheinlichkeit von Fehlern und unerwünschten Ereignissen erheblich zu reduzieren, um somit das Wohl der Patienten zu fördern. Dies umfasst beispielsweise die Analyse von Behandlungsfehlern, die Schulung des Personals und die Implementierung von Sicherheitsprotokollen. In unserem Klinikum nutzen wir im Rahmen des klinischen Risikomanagements unter anderem das Fehlerberichts- und Lernsystem CIRS (Critical Incident Reporting System) und strukturierte M&M-Konferenzen.

 

Zentrale Aspekte und Schritte des klinischen Risikomanagements:

 

1. Identifikation und Analyse von Risiken

Der erste Schritt im klinischen Risikomanagement besteht darin, potenzielle Risiken, die während der Patientenversorgung auftreten können, zu identifizieren und systematisch zu erfassen. Dies kann durch verschiedene Methoden geschehen, wie z.B.:

- Fehleranalysen zur frühzeitigen Erkennung systemischer Schwachstellen: Untersuchung von Zwischenfällen, bei denen es zu Behandlungsfehlern oder unerwünschten Ereignissen gekommen ist.

- Befragungen: Einholen von Feedback von Mitarbeitern, Patienten und Angehörigen, um mögliche Risiken zu erkennen.

- Datenanalyse: Auswertung von Statistiken und Berichten über Komplikationen und unerwünschte Ereignisse.

 

2. Risikobewertung

Nach der Identifikation der Risiken erfolgt die Bewertung ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihres Schadensausmaßes. Hierbei werden Risiken in Kategorien eingeteilt, um Prioritäten für die Risikosteuerung festzulegen. Die Risikobewertung erfolgt anhand qualitativer (Erfahrungen, Expertenmeinungen) und quantitativer Bewertungen (Statistiken).

 

3. Risikosteuerung (Prävention und Sicherheitsmaßnahmen)

Sobald die Risiken identifiziert und bewertet sind, werden Maßnahmen zur Risikominderung festgelegt. Beispiele für Präventions- und Sicherheitsmaßnahmen:

  • Schulungen, Fort- und Weiterbildungen
  • Weiterentwicklung und Implementierung standardisierter Behandlungsabläufe
  • Einsatz von Checklisten
  • Weiterentwicklung im Rahmen der Digitalisierung
  • Anwendung von Doppelkontrollen, z.B. Medikamentenvergabe
  • Verbesserung der Kommunikationsstrukturen

 

4. Überwachung und Evaluation

Das klinische Risikomanagement ist ein fortlaufender Prozess. Es ist wichtig, die Wirksamkeit der implementierten Maßnahmen zu prüfen und neu zu bewerten. Die Überwachung der Maßnahmen kann mittels interner Audits und der Nutzung von Patienten- und Mitarbeiterfeedback und Beschwerdemanagement erfolgen.