Gedenken an Dietrich Bonhoeffer

In den Krankenhäusern in Neubrandenburg, Malchin und Altentreptow (Foto) erinnern Reliefs an den Namensgeber des Klinikums.

Namensgeber des Klinikums vor 80 Jahren ermordet

„Es gibt kaum ein beglückenderes Gefühl, als zu spüren, daß man für andere Menschen etwas sein kann.“

Dieses Zitat von Dietrich Bonhoeffer ist auch ein Sinnbild für sein Leben. Der Theologe und Widerstandskämpfer, dessen Namen unser Krankenhaus seit 2002 trägt und der heute vor 80 Jahren, am 9. April 1945, im KZ Flossenbürg ermordet wurde, blieb bis zum Schluss in  jeder noch so schweren Stunde seinen Mitmenschen zugewandt und gab ihnen Kraft mit seiner lebensbejahenden Art. Sein Name steht bis heute für Nächstenliebe und Zivilcourage. Obwohl ihm in Deutschland Repressalien und Verfolgung drohten, kehrte er 1939 aus Amerika zurück, um in seiner Heimat für die Freiheit zu kämpfen. Für ihn bedeutete Freiheit unter anderem, „das Rechte tun und wagen“, wie er in einem Gedicht schrieb. Danach handelte er und engagierte sich im Widerstand.

Dietrich Bonhoeffer stand zu seinen Überzeugungen, auch als ihm das Nazi-Regime Schreib- und Redeverbot erteilte und er schließlich am 5. April 1943 von der Gestapo in seinem Elternhaus verhaftet wurde. Mit Berufung auf die Bibel hat er der nationalsozialistischen  Ideologie und Verdummung widerstanden, hat die Ausgrenzung der Juden angeklagt und einigen zur Flucht verholfen, war Mahner für den Frieden und gegen Nationalismus und ist in persönlicher Verantwortung den Weg des politischen Widerstandes gegangen. Seinen Mut bezahlte Dietrich Bonhoeffer mit dem Leben. Mit unserer Namensgebung tragen wir dazu bei, dass sein Wirken nicht in Vergessenheit gerät. 

Die Diakonie Deutschland hat Dietrich Bonhoeffer gestern im Rahmen des traditionellen Wichern-Empfangs gedacht. Er sei einer der prägendsten Theologen des 20. Jahrhunderts, dessen Werk und Leben auch ein zentraler und bleibender Bezugspunkt für die Diakonie sei, schreibt die Diakonie Deutschland in einer Pressemitteilung. Weiter heißt es darin: Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch betonte, dass es für die Diakonie viele gute Gründe gebe, sich mit Bonhoeffer auseinanderzusetzen – mit seiner Theologie und mit seinem mutigen Zeugnis. "An Bonhoeffer zu erinnern, bedeutet für mich, an einen Menschen zu erinnern, der mit seinem klaren, christlichen Glaubenskompass früh erkannte, welche Gefahr von einer rechtsextremen, menschenverachtenden Unrechtspolitik ausgeht, der mit Mut und Entschlossenheit für die Menschenwürde eingetreten ist, der Verantwortung übernommen hat für seine Mitmenschen. Ein widerständiger Christ, der getragen von einer tiefen Frömmigkeit die Hoffnung auch unter widrigsten Bedingungen nicht aufgegeben hat“, so Schuch. Hoffnung habe Dietrich Bonhoeffer gestärkt, „um seine Arbeit für das, woran er geglaubt hat, auch in äußerster Gefährdung, in Gefängnis und Konzentrationslager fortzusetzen.“
 

 

Mit der "Bonhoefferstory" ist Dietrich Bonhoeffer auch eine Schlüsselfigur unserer Marketingkampagne geworden und vielerorts zu sehen.