MEDIZINISCHES VERSORGUNGSZENTRUM
BETHESDA KLINIK (GERIATRISCHE REHABILITATION)
Unsere Stroke Unit wurde bereits im Jahr 2004 aufgebaut und zuletzt 2023 als Regionale Stroke Unit nach den Kriterien der Deutschen Schlaganfallgesellschaft zertifiziert. Unser Stroke-Unit-Konzept umfasst die Akutbehandlung, Diagnostik und Sekundärprophylaxe des Schlaganfalls, die Früherkennung und Behandlung von Komplikationen sowie die Frührehabilitation. Für die Umsetzung dieses Konzepts steht ein qualifiziertes Team aus Ärzten, Pflegekräften, Ergo- und Physiotherapeuten, Logopäden, Psychologen und Sozialarbeitern zu Verfügung.
Die Station besteht aktuell aus 10 Monitorplätzen unter der Leitung von Oberarzt Dr. med. Lars Normann (A11a), die jeweils über ein kontinuierliches kardiovaskuläres und ggf. ein zusätzliches neurologisches Monitoring verfügen. Ein Zentralmonitor ist vorhanden und dient einer größtmöglichen Sicherheit unserer Patienten.
16 Betten stehen für die Nachbetreuung und Weiterversorgung von Schlaganfallpatienten unter der Leitung von Oberarzt Matthias Müller-Fritz (A11b) zur Verfügung.
Patienten mit schweren, lebensbedrohlichen neurologischen Erkrankungen werden ebenfalls auf der Stroke Unit behandelt. Beatmungspflichtige neurologische Intensivpatienten werden gemeinsam mit den Kollegen der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin auf der interdisziplinären Intensivtherapiestation des Hauses behandelt.
Weiterhin ist die Früherkennung und Behandlung von möglichen Komplikationen bedeutsam. Denn Schlaganfallpatienten sind durch ein erhöhtes Risiko, weitere Schlaganfälle/Hirnblutungen, Beinvenenthrombosen, Lungenarterienembolien und Lungenentzündungen zu erleiden, gefährdet.
Diagnostik und Sekundärprophylaxe bedeutet, die Ursache eines Schlaganfalls zu identifizieren (was bei etwa 80 % der Patienten gelingt), da auf die unterschiedlichen Schlaganfallursachen mit unterschiedlichen Medikamenten reagiert werden muss. Wir suchen gezielt nach Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, erhöhte Blutfettwerte, bestimmte Herzrhythmusstörungen (u. a. durch Verwendung einer standardisierten Rhythmusanalyse - SRA), strukturelle Erkrankungen des Herzens, Verengungen der das Gehirn mit Blut versorgenden Arterien und beraten im Hinblick auf sogenannte Lifestyle-Faktoren (Rauchen, Bewegungsmangel, Ernährungsfehler).
Akutbehandlung heißt einerseits, jene Patienten schnell zu identifizieren, bei denen die Möglichkeit besteht, ein verschlossenes Blutgefäß wieder zu eröffnen. Hierzu stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
durch intravenöse Gabe eines Medikaments zur Auflösung eines Blutgerinnsels (Thrombolyse) innerhalb von 4½ Stunden nach Symptombeginn
durch mechanische Entfernung eines Blutgerinnsels unter Zuhilfenahme spezieller Kathetersysteme (Thrombektomie) innerhalb von 8 Stunden nach Symptombeginn
teilweise werden Thrombolyse und Thrombektomie auch gemeinsam eingesetzt
bei hochgradigen, den Schlaganfall verursachenden Verengungen einer Schlagader die rasche Beseitigung der Enge durch eine Operation oder Einbringung einer Gefäßstütze (Stent)
Durch moderne bildgebende Verfahren (Missmatchdiagnostik) sind Thrombolysen/Thrombektomien im Zeitfenster von >8 bis ≤ 24 Stunden einsetzbar.
Auch die Entfernung eines Teils des Schädelknochens bei zu Raumnot für lebenswichtige Hirnstrukturen führenden Schlaganfällen stellt im Einzelfall eine sinnvolle Maßnahme dar. Wichtige Kooperationspartner sind bei den genannten Behandlungsmöglichkeiten die Abteilung Neuroradiologie der Klinik für Radiologie, die Klinik für Neurochirurgie und die Abteilung Gefäßchirurgie der Klinik für Chirurgie.
Andererseits heißt Akutbehandlung des Schlaganfalls, die lebenswichtigen Funktionen wie Blutdrucksituation, Körpertemperatur und Höhe des Blutzuckerspiegels zu überwachen und optimal anzupassen, da diese großen Einfluss auf das Ausmaß der eventuell dauerhaft bestehenbleibenden Funktionseinschränkungen haben.
Unter einem Schlaganfall versteht man eine plötzlich aufgetretene Durchblutungsstörung des Gehirns, einschließlich einer Hirnblutung.
Leitung:
Abteilungsleitung: OA Matthias Müller-Fritz
Oberarzt: Dr. med. Lars Normann
Stationsleitung: Pfleger Paul Rosema
Terminvereinbarungen:
Stations A11a: Fon: +49 (0)395 775-4414
Stations A11b: Fon: +49 (0)395 775-4422
Klinik für Neurologie