Mindestmengen: Neues Lungenzentrum erfüllt Vorgaben

Dr. med. Wolfram Klemm (v.l.) und seine ärztlichen Kollegen Katrin Winter und Nawar Massoud bei einer anatomischen Resektion an der Lunge eines Tumor-Patienten. Foto: DBK

Netzwerk setzt auf Kooperation und Fortbildung

Acht Monate nach seiner Gründung hat das Lungenzentrum Mecklenburgische Seenplatte einen ersten Meilenstein zur bestmöglichen Versorgung von Patienten mit Lungenerkrankungen erreicht. Das Netzwerk erfüllt die neuen gesetzlichen Mindestmengen für anatomische Resektionen bei Lungenkrebs bzw. Metastasen. 75 solcher thoraxchirurgischen Eingriffe müssen Kliniken jährlich mindestens nachweisen, damit ihnen diese Eingriffe auch künftig erlaubt sind. Innerhalb des Lungenzentrums werden diese Operationen im Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum durchgeführt; mit der Gesamtzahl aus dem zweiten Halbjahr 2023 und dem ersten Halbjahr 2024 ist die Vorgabe für den ersten Nachweis-Zeitraum erfüllt. Die Verantwortlichen sind sehr froh, dass Patienten aus der Region dadurch weiter wohnortnah versorgt werden können und ihnen weite Wege erspart bleiben.

Eine Versorgung in hoher Qualität, basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, ist erklärtes Ziel der Kooperationspartner im Lungenzentrum. Deshalb sind Fortbildungen ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit. Kürzlich fand bereits die dritte Weiterbildungsveranstaltung des Netzwerks in Neubrandenburg statt, diesmal zum Thema Lungenmetastasen. Sie können nicht nur in Verbindung mit einem Lungenkarzinom auftreten, sondern auch Folge zahlreicher anderer Krebserkrankungen sein. Ärztinnen und Ärzte aus der Urologie, der Gynäkologie, der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und der Onkologie beurteilten das Risiko von Lungenmetastasen aus Sicht ihres Fachbereiches. Sind Patienten davon betroffen, wird interdisziplinär die richtige Therapie für jeden einzelnen Fall festgelegt. Das kann eine operative, strahlentherapeutische oder systemische Behandlung sein, aber auch interventionelle Verfahren der Radiologie kommen in Frage.

Die nächste Fortbildung des Lungenzentrums ist bereits in Planung. Am 6. November 2024 werden in der Lungenfachklinik Amsee in Waren mit dem Lungenemphysem und der Chronisch Obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) zwei chronische Krankheiten im Mittelpunkt stehen, die häufig parallel auftreten. Das Zentrum ist Mitglied im Lungenemphysemregister e.V..

Über das Lungenzentrum Mecklenburgische Seenplatte

Das Lungenzentrum Mecklenburgische Seenplatte ist ein Netzwerk, in dem stationäre und ambulante Akteure seit Januar 2024 intersektoral zusammenarbeiten. Haupt-Kooperationspartner sind das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg und die Lungenfachklinik Amsee in Waren, unterstützt von der evangelischen Lungenklinik Berlin.

Das Lungenzentrum widmet sich allen Erkrankungen der Lunge, mit dem Schwerpunkt auf Tumorerkrankungen. Betroffene können an den beiden Standorten in Waren und Neubrandenburg mit allen konservativen Therapieformen behandelt werden. Chirurgische Eingriffe und strahlentherapeutische Behandlung erfolgen am DBK in Neubrandenburg. Perspektivisches Ziel ist ein zertifiziertes Lungenkrebszentrum nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft.

Die Referenten der Weiterbildung des Lungenzentrums zum Thema Lungenmetastasen in Neubrandenburg (v.l.): PD Dr. med. Christoph Schäper, PD Dr. med. Philipp Hemmati, Dr. med. Wolfram Klemm, Dr. med. Katrin Gromoll-Bergmann, Dr. med. Andreas Putz und Prof. Dr. med. Detlef Kleemann. Foto: DBK