Mindestmengen und Frühchen sind erneut Thema in Berlin

Parlamentarischer Abend und Mahnwache in dieser Woche

Rund dreieinhalb Wochen nach der Anhörung im Petitionsausschuss des Bundestages werden in Berlin Bundestagsabgeordnete, Vertreter des Dietrich-Bonhoeffer-Klinikums und von Landes-Krankenhausgesellschaften die Auswirkungen von Mindestmengenregelungen für medizinische Leistungen auf den ländlichen Raum und als ein Beispiel dafür die Problematik der extrem kleinen Frühgeborenen erneut zur Sprache bringen. Organisiert durch die Bundestagsabgeordneten Erik von Malottki (SPD) und Johannes Wagner (Bündnis 90/Die Grünen) findet unter Beteiligung der Landes-Krankenhausgesellschaften Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Hessen und Bayern am Donnerstag, 20. April 2023, im Parlamentsgebäude Jakob-Kaiser-Haus ein Parlamentarischer Abend statt. Alle Bundestagsabgeordneten wurden dazu eingeladen und können sich näher über die Thematik informieren. Zu den Gesprächspartnern gehört unter anderem Prof. Dr. med. Andreas Trotter. Der Kinderarzt und spezialisierte Neonatologe ist Präsident des Verbandes Leitender Kinder- und Jugendärzte und Kinderchirurgen in Deutschland und hat eine der aktuellsten Arbeiten zur Qualität der Versorgung sehr kleiner Frühgeborener in Deutschland vorgelegt. Zu den Gästen zählt ebenfalls Ursula Nonnemacher, Gesundheitsministerin des Landes Brandenburg.

Am Freitag, 21. April 2023, gibt es um 15.30 Uhr auf dem Neubrandenburger Marktplatz erneut eine Mahnwache. Dabei wird Renate Krajewski, die die Petition eingebracht hat, gemeinsam mit weiteren Vertretern aus dem Krankenhaus unter anderem über den Verlauf des Parlamentarischen Abends Auskunft geben.

Der Petitionsausschuss hat nach der Anhörung am 27. März 2023 noch keine Empfehlung an den Bundestag abgegeben. Die Behandlung von Extrem-Frühchen mit einem Geburtsgewicht unter 1250 Gramm ist dem DBK seit Jahresbeginn nicht mehr bzw. nur noch im Notfall erlaubt. Der Status als Perinatalzentrum Level 1 wurde dem Klinikum aberkannt, weil die Mindestmenge von aktuell 20 Fällen pro Jahr zuletzt nicht erreicht wurde. Die Petition soll bewirken, dass die Mindestmengen abgeschafft und durch geeignete Qualitätsmaßnahmen ersetzt  werden.