Aus dem Stadtbus zum Kaiserschnitt

Busfahrer Richard Frank ist froh, dass die Rettungsaktion für Mutter und Kind einen glücklichen Ausgang hatte. Die kleine Barin wird jetzt auf der Frühchenstation des Klinikums versorgt.

Schnelle Helfer retten Frühchen Barin das Leben

Dank schneller Hilfe hat in der vergangenen Woche ein Mädchen überlebt, das per Not-Kaiserschnitt im Klinikum ans Licht der Welt geholt wurde. Die Eltern - ein junges Paar aus Afghanistan, das seit etwa einem Jahr in Neubrandenburg lebt - waren im Stadtbus der Linie 8 Richtung Oststadt unterwegs. Eine junge Frau, die in der Nähe saß, beobachtete, wie sich die schwangere Frau vor Schmerzen krümmte und auf den Sitz legte. Sie informierte Busfahrer Richard Frank, der an der Haltestelle Gagarin-Ring nach hinten eilte und den Rettungsdienst verständigte. Nach wenigen Minuten seien Notarzt und Rettungswagen vor Ort gewesen, erzählt er. Im Klinikum zeigten die unverzüglich eingeleiteten Untersuchungen, dass der Zustand des Kindes kritisch und seine Versorgung im Bauch der Mutter nicht mehr gewährleistet war. „Durch das schnelle Handeln aller Helfer hatten wir die Möglichkeit, sofort zu operieren und das Kind zu retten“, sagt Ariane Retzke, Oberärztin der Frauenklinik.

Die kleine Barin Emran kam mehrere Wochen zu früh auf die Welt und wog bei ihrer Geburt nur etwa 1700 Gramm. Sie wird jetzt auf der Frühchenstation des Dietrich-Bonhoeffer-Klinikums behandelt und betreut. Da ihr Geburtsgewicht nicht unter 1250 Gramm lag, ist das in Neubrandenburg möglich. Das Klinikum kämpft darum, auch die extrem kleinen Frühchen wieder behandeln zu können.

Barins Mutter, die auf der Wochenstation der Frauenklinik betreut wird, und ihr Vater verbringen so viel Zeit wie möglich mit ihrem Baby. Sie sind glücklich, dass alles gut gegangen ist und bedanken sich beim Busfahrer und der unbekannten Mitfahrerin, dem Rettungsdienst und den Klinik-Mitarbeitern für die schnelle Hilfe. Richard Frank freut sich, dass er auf diesem Weg von dem glücklichen Ausgang erfahren hat. Der 25-Jährige, der schon seine Busfahrer-Ausbildung bei den Neubrandenburger Verkehrsbetrieben  absolvierte und seit mehreren Jahren Stadtbus fährt, hatte sich in seiner Schicht an dem Nachmittag viele Gedanken gemacht, was wohl aus der jungen Frau und ihrem Kind geworden ist.