Frühchen-Dreierpack darf nach Hause

Drei auf einen Streich: Henning Ludwig, Johannes Siegfried und Philipp Theodor (v.r.) sind die ersten Drillinge dieses Jahres im DBK. Foto: DBK

Drillinge im Klinikum geboren

Für eine siebenfache Mutter ist Sarah Junkel erstaunlich entspannt. Vier Kinder hatte sie schon, als sie wieder schwanger wurde. Geplant war das nicht, aber auch keine Katastrophe, als es passierte. Die Nachricht, dass es Drillinge werden, schockte sie dann aber doch etwas, räumt die 36-Jährige ein. Regelmäßig kam die gebürtige Berlinerin, die seit einigen Jahren in Pasewalk lebt, zur Kontrolle ins Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum. Es war klar, dass die drei Jungs als Frühchen geboren werden. Zum Glück hielten Henning, Johannes und Philipp bis zur 33. Schwangerschaftswoche im Bauch ihrer Mutter durch, bevor sie am 3. August ans Licht der Welt geholt wurden. Denn wenige Wochen früher hätte die Gefahr bestanden, dass die Drillinge Extrem-Frühchen mit einem Geburtsgewicht unter 1250 Gramm werden. Da dem DBK die Behandlung solcher sehr kleinen Frühchen seit Jahresbeginn nicht mehr erlaubt ist, hätte Sarah Junkel in Rostock, Berlin oder Greifswald entbinden und bis zu anderthalb Stunden oder noch länger fahren müssen, um die Neugeborenen zu besuchen. Sie konnte nicht dauerhaft mit den Babys im Klinikum bleiben. Denn zuhause warten auf die alleinerziehende Mutter ihre vier älteren Kinder – darunter ein Zwillingspärchen -, die acht, fünf und vier Jahre alt sind.

Ihre Drillinge  - die ersten in diesem Jahr im DBK - kamen mit 1740, 1910 und 1990 Gramm Geburtsgewicht  auf die Welt und mussten nur wenige Wochen auf der Frühchenstation des DBK verbringen. Jetzt können sie das Krankenhaus verlassen und die Familie zieht gleichzeitig um aufs Land, wo sie ein ausreichend großes Haus gefunden hat. Angst hat Sarah Junkel nicht vor dem siebenköpfigen Kindertrubel. „Meine Kinder waren alle sehr ruhig und haben schnell durchgeschlafen. Meine Mutter, die bei uns wohnt, unterstützt mich und die Großen können auch helfen“, sagt sie. Angesichts von sieben Söhnen gibt es nur einen kleinen Wermutstropfen: „Ich hätte auch gern mal Mädchensachen gekauft.“