Klinikum kämpft trotz Absage weiter

Mahnwache Perinatalzentrum Level 1

Ausnahmeantrag durch Krankenkassen abgelehnt

Das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum ist am Dienstagabend durch das Sozialministerium darüber informiert worden, dass die Verbände der Krankenkassen den Ausnahmeantrag zur Weiterführung des Level-1-Zentrums für die Betreuung Frühgeborener mit weniger als 1250 Gramm Geburtsgewicht abgelehnt haben. Wir sind darüber sehr enttäuscht, werden uns aber weiter dafür einsetzen, auch die kleinsten Frühchen an unserem Haus behandeln zu können. Für uns ist neben der Qualität Erreichbarkeit für die Familien ein ganz wichtiges Kriterium - gerade bei extremen Frühgeborenen, die oft lange Zeit im Krankenhaus bleiben müssen.

Wir setzen auch auf die Aktivitäten unserer Mitarbeitervertretung, die heute um 15.30 Uhr wieder zur Mahnwache auf dem Neubrandenburger Marktplatz aufruft, und auf die eingereichte Petition. Darin wird unter anderem die Streichung der Mindestmengen gefordert, stattdessen sollen angemessene Maßnahmen zur Qualitätssicherung festgelegt werden. Wir hoffen, dass damit das entsprechende Gesetz noch einmal auf den Prüfstand kommt – nicht nur wegen der Frühgeborenen-Versorgung, sondern auch wegen anderer medizinischer Leistungen, die von Mindestmengen betroffen sind.

Das Klinikum hat gegen die bereits zuvor vorliegenden Bescheide (Behandlungsverbote für die Behandlung Frühgeborener mit weniger als 1250 Gramm Geburtsgewicht und komplexe Eingriffe im Organsystem Ösophagus/Speiseröhrenkrebs) fristgerecht Klage eingereicht, auch wenn dies keine aufschiebende Wirkung hat.

Das Sozialministerium hat angekündigt, uns und die Krankenkassen kurzfristig zu einem gemeinsamen Gespräch einzuladen und die weiteren Perspektiven für die medizinische Versorgung in der Region zu besprechen.