MEDIZINISCHES VERSORGUNGSZENTRUM
BETHESDA KLINIK (GERIATRISCHE REHABILITATION)
Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten bei Übergewicht. Eine Operation sollte immer erst dann in Erwägung gezogen werden, wenn alle anderen Maßnahmen wie medikamentöse Therapie, Bewegungs- und Ernährungstherapie sowie verhaltenstherapeutische Maßnahmen keinen Erfolg haben.
Die konservative multimodale Therapie umfasst das Erkennen und die Behandlung von Stoffwechselstörungen, die Übergewicht verursachen oder begünstigen. Die konservative multimodale Therapie verfolgt mehrere Ansätze, um das Übergewicht zu reduzieren und eine Gewichtsstabilisierung zu erreichen. Zu der konservativen Therapie gehören: Ernährungsberatung, Bewegungstherapie, Verhaltenstherapie sowie psychologische und endokrinologische Screeninguntersuchungen.
Es gibt verschiedene, sehr wirksame Operationsverfahren, die geeignet sind, krankhaftes Übergewicht dauerhaft zu reduzieren. In der Regel bessern sich auch die Folgeerkrankungen der Adipositas (Metabolisches Syndrom) durch den chirurgischen Eingriff deutlich. Vor allem der Diabetes mellitus kann positiv beeinflusst werden. Eine Vollremission, also vollständiger Rückgang und Medikamentenfreiheit kann dadurch erzielt werden. Wir bieten die Magenballon-, Magenband-, Schlauchmagen-, Magenbypass-, BPD-DS- und SADI-S-Anlage, aber auch Revisionseingriffe und Redo-Eingriffe aller Art an. Einige Verfahren werden im Folgenden näher erläutert.
Der Magenbypass ist eine effektive Gewichtsreduktionsoperation, welche durch eine Überbrückung eines Großteils des Magens, Zwölffingerdarms und Teilen des Dünndarms wirkt. Beim Magenbypass werden keine Organe entfernt. Es wird der Magen wenige Zentimeter unterhalb des Mageneingangs abgetrennt, sodass ein kleiner Restmagen entsteht, der sogenannte „Magen-pouch", der ca. 15-25 ml fasst und als Bremse für die zugeführte Nahrung dient. Die neue Passage für den Speisebrei erfolgt über einen durchtrennten Dünndarm, dessen Ende an den kleinen Restmagen angeschlossen wird.
Eine zweite Verbindung zweier Dünndarmabschnitte erfolgt ungefähr 60 bis 150 cm von der Magen-Dünndarm-Verbindung entfernt. Die Verdauungssäfte können hier in den tieferen Dünndarmabschnitten eingeleitet werden, somit kann hier die Verdauung durch die Aufspaltung der Nahrungsbestandteile beginnen. Daraus resultiert, dass nicht alle Nahrungsbestandteile aufgenommen - „resorbiert″ - werden. Der Magenbypass ist vorrangig ein malabsorptives Verfahren mit milder Restriktion (malabsorptiv: Die Aufnahme der Nährstoffe aus dem Darm ist herabgesetzt). Typischerweise beträgt die Dauer des Klinikaufenthaltes ungefähr 4-5 Tage.
Der Schlauchmagen oder „Sleeve-Gastrektomy“ ist die Verkleinerung des Magenvolumens auf ungefähr 150 ml. Der dabei abgetrennte Magenanteil wird vollständig entfernt. Es ist ein restriktives, also einengendes Verfahren, die Verdauungsleistung bleibt im Wesentlichen erhalten. Dadurch können nur sehr geringe Nahrungsmengen aufgenommen werden und eine schnelle Sättigung wird erreicht. Typischerweise beträgt die Dauer des Klinikaufenthaltes ungefähr 4-5 Tage.
Das Magenband ist das wohl bekannteste Verfahren in Deutschland. Anfang der 90er Jahre erlebte es einen Boom. Sehr viele Operationen dieser Art wurden durchgeführt. Heute ist diese Operation aufgrund häufiger Komplikationen weitestgehend - für effektivere Operationen - verlassen worden. Nur in Ausnahmefällen findet dieser Eingriff noch Verwendung.
Die Kosten für eine Adipositas-Operation werden von den Krankenkassen nach Scheitern einer 6- bis 12-monatigen konservativen Therapie getragen. Hierfür muss bei der Krankenkasse ein Antrag durch uns gestellt werden, um die Kosten für eine Operation zu übernehmen. In der Regel ist dies bei begründetem Antrag problemlos möglich.
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